HiT Kupplung

Wie arbeitet eine normale Kupplung in einem Scooter? 
Vereinfacht beschrieben so:
Bei Erreichen einer bestimmten Drehzahl (Beispiel bei 3000 rpm) werden die Kupplungsbacken durch die zunehmende Fliehkraft langsam gegen die Metallglocke gedrückt, gegen den Widerstand mehr oder weniger starker Federn. Die regeln, bei welcher Drehzahl dies passiert. Es folgt eine Phase, in der die Kupplungsbeläge in der Glocke schleifen, bis sie bei noch höherer Drehzahl (Beispiel bei 4000 rpm) fest darin anliegen und das Hinterrad des Scooters antreiben. Die Phase des schleifens oder rutschens der Kupplungsbeläge kann unterschiedlich lange dauern, abhängig vom Fahrzeug-und Fahrergewicht, von der Stärke des "Gas gebens", von der Straße: eben, Gefälle, Steigung. (Beispiel im Bereich von 3000-4000 rpm). Logischerweise entsteht in der Schleifphase starke Hitze (=Leistungsverlust) in der Kupplungsglocke, was sogar zur Zerstörung der Glocke führen kann. Ist die Glocke blau angelaufen, wurde sie zu heiß und ist dadurch möglicherweise verzogen und nicht mehr exakt rund. Dann greifen die Kupplungsbeläge nicht mehr gleichmäßig und ein unangenehmens "rupfen" oder pfeifen der Kupplung ist die Folge.
Nach diesem Prinzip arbeiten alle Serienkupplungen und auch die - meist nur besser verarbeiteten - Nachbauten anderer Hersteller.

Die Dr.Pulley HiT Hochleistungskupplung
Dr.Pulley fand mit seiner HiT Hochleistungskupplung einen Weg, um die beschriebenen Probleme nicht nur zu vermeiden, sondern gleichzeitig auch eine deutliche, individuell einstellbare Leistungsverbesserung zu erreichen.
Leistungskurve 125 ccm Motor: Dr.Pulley HiT Kupplung gegen Original



Leistungskurve Suzuki AN250 mit Dr.Pulley Kupplung - Original


Die Grafik zeigt die Funktion des patentierten push pins


 HiT Kupplung innen mit Kupplungsfedern

Mechanik Kupplungsfedern

Kupplungsfeder und Kissenfeder

Solide Mechanik

HiT Kupplung außen mit den Kissenfedern

In der Dr.Pulley HiT Kupplung arbeiten 2 Sätze Federn. Der erste, innenliegende Satz, hat die bekannte Aufgabe, bei entsprechender Fliehkraft die Kupplungsbacken Richtung Glocke zu steuern ( Beispiel bei 3000 rpm). Der zweite Satz "Drehmoment" Federn, außen montiert, steuert dann den Druck mittels eines "Push-PIN" auf die Kupplungsbeläge ( im Beispiel bereits bei 3400 rpm) diese gegen die Glocke und verhindert so größtenteils die Schleifphase der Kupplung. Logisch, dass bei weniger Reibung auch weniger Hitze entsteht und Leistungsverluste vermieden werden. Der Scooter beschleunigt deutlich schneller, weil die volle Kraftübertragung der Kupplung auf das Hinterrad z.B. bereits bei 3400 rpm vorhanden ist.
Besonders wirkungsvoll ist die HiT Kupplung beim Fahren mit häufigen Lastwechseln: Aus Kurven heraus beschleunigen oder Bergfahrten. Auch im Stadtverkehr bei kraftvollen Ampelstarts oder bei schnellen Überholvorgängen. Wie die Grafiken oben zeigen, ist ein deutlicher Leistungs- und Geschwindigkeitszuwachs besonders in niedrigen und mittleren Drehzahlbereichen zu verzeichnen.

Lieferumfang mit 2x3 Federsätzen, Ersatzpins und Distanz-Ringen

Mit Hilfe der komplett mitgelieferten Federsätze kann die Kupplung individuell auf die persönlichen Bedürfnisse angepasst werden. Wer beispielsweise mehr Power beim Anfahren haben möchte, wählt eine stärkere Kupplungsfeder, um die Startdrehzahl zu erhöhen. Wer dagegen die Rutschphase der Kupplung verkürzen möchte, wählt eine weichere Pillowfeder. Ganz extrem: Um einen Extremstart (wheely) hinzulegen, wählt man eine starke Kupplungsfeder und eine sehr schwache (oder gar keine) Pillowfeder.
Für diejenigen, die nicht lange experimentieren möchten, ist bereits eine durchschnittliche Federkombination bei Lieferung der Kupplung installiert.

Welche Dr.Pulley Gleitrollen (Gewicht) in Verbindung mit der HIT Kupplung sind sinnvoll ? 
Häufig wird die Frage gestellt, welche Dr.Pulley Gleitrollen zusammen mit der HIT Kupplung verwendet werden sollten. Auch das ist natürlich vom individuellen Fahrverhalten abhängig, aber es gibt Faustregeln:
Die Gewichte sollten nicht zu leicht gewählt werden: Starke Beschleunigung durch  sehr leichte Gewichte (die im Extremfall gleichzeitig die Endgeschwindigkeit verringern)  und dann zusätzlich nochmals starke Beschleunigung durch die HIT Kupplung kann zu viel des Guten sein.  Das macht vielleicht im Renneinsatz Sinn, nicht aber im Straßenverkehr. Zumal die mechanische Belastung von Riemen, Getriebe, Bremsen und nicht zuletzt vom Reifengummi stark ansteigt.

Nehmen wir mal zum Beispiel einen Roller, der 19g Originalrollen drinnen hat. Ohne HIT Kupplung kann man durchaus bis auf 15g oder sogar 14g reduzieren, was die Beschleunigung sehr stark verbessert, allerdings zu Lasten der Endgeschwindigkeit und Verbrauch infolge der Drehzahlerhöhung. Mit der HIT Kupplung würde ich 17g oder 18g (original bis max. -10%) empfehlen. Damit erhält man bereits eine sehr gleichmäßige, ruckelfreie  und verbesserte Beschleunigung, die Endgeschwindigkeit aber bleibt erhalten oder verbessert sich sogar ein wenig. (Wegen der  Ecke der Gleittrolle rutscht diese trotz verringerter Fliehkraft die Rampe weiter hinauf gegen die Gegendruckplatte, presst die Steigscheiben dadurch ein wenig mehr zusammen, so dass der Riemen bis ganz oben wandern kann und eine größere Übersetzung erreicht wird)
Für die zusätzliche starke Beschleunigung sorgt die HIT Kupplung, die wie oben beschrieben mehr Leistung - infolge weniger Wärmeverlusten - direkt aufs Hinterrad bringt. In der Summe bringt also die Kombination Dr.Pulley Gleitrolle mit HIT Kupplung eine starke Beschleunigung bei gleichzeitg erhöhter Endgeschwindigkeit (je nach Roller sind 5-15% möglich!).

Die Federn, Wirkung und Einbau  

Die HIT Kupplung hat zwei Federsysteme: 
Die inneren Clutch Federn steuern die Einkuppeldrehzahl. Je härter sie sind, umso höher wird die Einkuppeldrehzahl und damit die Beschleunigung.
Die äußeren Pillow Federn steuern das Ende der Schleifphase der Beläge. Je weicher die Pillowfedern gewählt werden, um so kürzer wird die Schleifphase. Theoretisch null Schleifphase erreicht man , wenn die Pillowfedern weg gelassen werden. Das ist aber eine Renneinstellung, für die Straße ungeeignet. Je weicher die Pillowfeder ist, desto eher kann die Kupplung rupfen, besonders beim langsamen Anfahren, im Stau oder bei Langsamfahrt. Dann die Federn härter machen.
Grundsätzlich sollte immer zunächst die optimale Clutchfeder bestimmt werden. Ist die gefunden, kann man mit der Pillowfeder experimentieren.
Nur wenn die Federnummern identisch sind, können sie für Clutch und Pillowseite verwendet werden. Das Datenblatt beachten!

Bevor man Federn ändert, sollte man die HIT etwa 500 km gefahren haben.

Einsetzen der Federn sollte grundsätzlich mit einer speziellen Spreizzange (siehe Video unten) erfolgen, keinesfalls mit einem Werkzeug einhebeln. Die Feder dürfen nicht gelängt oder achsial gebogen werden!! Immer alle Federn einer Seite  wechseln, niemals nur eine. Mischen ist möglich bei 4-Backen Kupplungen, dann aber symmetrisch.

Ein Rupfen beim Anfahren muss nicht von der HIT kommen, es kann auch ein Schlupf des Riemens sein. Die Gegendruckfeder darf nicht zu alt und damit ausgeleiert sein. Einigen HIT werden große Washer Ringe beigelegt, davon sollte immer einer zwischen Kupplung und Gegendruckfeder gelegt werden, zur Verstärkung des Federdruckes. Bevor man also bei Problemen mit anderen Federn experimentiert, immer zunächst die Gegendruckfeder prüfen.



Link: Erfahrungsbericht mit Piaggio MP3
Video: Kupplung ohne Spannwerkzeug öffnen
Video: Wechseln der Federn